Die 15. Ausgabe "Be Well in Hamburg St. Georg" ist erschienen  

St. Georgs Stadtteilführer für 2024

 

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    - unverwechselbar und individuell -
 

   

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Dragomirs Spruch der Woche
frei nach Winston Churchill: "Etwas aufzubauen mag langsame und mühsame Arbeit von Jahren sein. Es zu zerstören kann der gedankenlose Akt eines einzigen Tages sein."

   


 Solidarität mit der Ukraine: Portal der St. Georgskirche    

   

Die Krise als Geschäftsmodell – heute stellten die Kernfilmer Leslie Franke und Herdolor Lorenz das Buch zum Film vor - ein St. Georg-Projekt. Seit der Film-Premiere am 11. Februar 2015 in 230 europäischen Städten und bei uns im Hamburger Metropolis Kino lief die Dokumentation "Wer rettet wen?" mehr als 700 mal, freuen sich die Kernfilme-Macher Franke und Lorenz. Nun bietet das Buch zum Film mit dem Untertitel "Die Krise als Geschäftsmodell" noch mehr Hintergründe, Analysen, Interviews und vor allem Lösungsalternativen! Lektoriert von Gabriele Koppel, einer ehemaligen NDR-Hörfunk-Redakteurin, die sich seit ihrer Pensionierung für den Stadtteil St. Georg engagiert, erscheint es im VSA-Verlag. Seit Anfang der 70er Jahre verlegt der in St. Georg beheimatete Verlag politische Bücher rund um die Themen Neoliberalismus und Deregulierung. Wenn wundert's, dass das Wort "Krise" das am Häufigsten verwendete Wort des VSA-Verlages ist, wie Marion Fisch, die für Herstellung und Layout zeichnete, feststellt. Für ihren Verlag ist dieses Projekt besonders und eine Premiere: "Es passt gut uns ins

Programm und es ist das erste Buch zum Film". Für die Lektorin sprachen drei Dinge für das Buch: "Erstens um eine gelungene visuelle Ergänzung zum Film für ein ruhiges Nachlesen Zuhause zu liefern, um die hochkomplexen Zusammenhänge noch intensiver zu beleuchten und aufzuklären und drittens um ihr Bekenntnis zu den "Nachbarn" auf St. Georg als Teil einer politikkritischen Stadtteilbewegung aufzuzeigen".

Es gäbe ja viele Bücher und Filme zum Thema Privatisierung greift Leslie Franke den Gedanken auf, aber ihre Dokumentation sei die Erste, die das Motto "Vorwärts in die Vergangenheit" aufgreift: "Es ist doch unfassbar, dass die Finanzkrise zum Hebel wird, die seit mehr als 100 Jahren aufgebauten Sozialsysteme innerhalb von einer Dekade platt zu machen".

Das leidenschaftliche Kernfilm-Team arbeitet seit fast dreißig Jahren zusammen und seit mehr als zehn Jahren zu Themen mit dem Schwerpunkt Daseinsvorsorge ("Bahn unterm Hammer" als die Bahn an die Börse ging, "Water makes Money" zur Privatisierung des öffentlichen Wasserversorung). Mit einem guten Gespür für brisante Themen, jenseits des Mainstreams der Berichterstattung. "Wir machen politisch aktivierende Dokumentarfilme zur Aufklärung", bringt es Franke auf den Punkt. Seit 2012 recherchierten sie zur Finanzkrise. Ausgangspunkt war, dass Nachrichten in Radio und Fernsehen über die Finanzkrise dem Zuhörer zum großen Teil unverständlich blieben. Keiner verstand bzw. viele auch heute noch nicht, dass mit sogenannten Rettungsschirmen und Hilfspaketen nicht Menschen oder Länder gerettet, sondern allein die Banken und Hedgefonds. Die Filmemacher begaben sich auf die Recherche um herauszufinden, "wo die Ursachen dafür liegen und was der Verbraucher tun kann", das ist ihr Antrieb, ihre Motivation. 

Ihre Erfahrungen und das ständig wachsende Netzwerk der Unterstützer durch unabhängige Finanzierung über Subscription wie schon bei "Bahn unterm Hammer" und "Water makes Money", verbreitet durch Kampagnen von NGO's wie Attac und die Filmförderung von Land und Bund ermöglichten dieses Mal die Realisierung. Mehr als 4.000 UnterstützerInnen haben den Film mitfinanziert bzw. standen den symphatischen Filmern bei Recherchen zur Seite. Ohne diese Mithilfe hätte auch die Filmförderung nicht ausgereicht. Mit ihrem frühzeitigen Gespür lagen sie richtig, die Aktualität der Ereignisse zog zeitlich mit: Drei Millionen der elf Millionen Griechen haben den Film vor dem Referendum im Juli 2015 gesehen. Eine höhere Einschaltquote würden sie auch bei  Arte nur schwer erreichen.

Aber in Film und Buch geht es nicht nur um Griechenland, es geht um ein weltweites, hochkomplexes Finanzgebaren. So wurde auch in Spanien, Irland, USA und in Island gedreht. "Die Geschichte wiederholt sich immer wieder", erklärt Lorenz und kann als Buchautor weit zurück in die Weltwirtschaftskrise greifen, wie in die USA, wo "Roosevelt, getrieben von seiner Frau (lacht), die Finanz-Industrie gebändigt hat. Damals gab es noch Bankbeamte". Der Film vertrieben auf DVD tourt inzwischen in sieben Sprachen um die Welt – neben deutsch auch in englisch, französisch, griechisch, italienisch, spanisch und  portugiesisch. DVD und Buch zusammen kosten 28,80 Euro. Das Buch allein gibt es für 14,80 Euro im Buchhandel, zum Beispiel bei Wohlers, in der Langen Reihe, auf deutsch – erst Mal! (mf)

Am 28. September lief der Film erneut im Hamburger Metropolis mit anschließender Diskussion.
http://www.kernfilm.de/index.php/de/aktuelle-filme
Leseprobe
http://www.vsa-verlag.de/uploads/media/www.vsa-verlag.de-Lorenz-ua-Wer-rettet-wen.pdf
Zur Buchbestellung
http://www.vsa-verlag.de/nc/detail/artikel/wer-rettet-wen/

Motiv 1: Buchtitel
Motiv 2: Präsentation des Buches, von li nach re: Die Filmemacher Herdolor Lorenz und Leslie Franke, Lektorin Gabriele Koppel, VSA Verlag/Verlagslektorat Marion Fisch
Foto: SPREE-ELB-BILD

   

Mit freundlicher Unterstützung von

   

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