Die 15. Ausgabe "Be Well in Hamburg St. Georg" ist erschienen  

St. Georgs Stadtteilführer für 2024

 

Jetzt verfügbar
    - unverwechselbar und individuell -
 

   

Dragomirs Spruch der Woche
frei nach Winston Churchill: "Etwas aufzubauen mag langsame und mühsame Arbeit von Jahren sein. Es zu zerstören kann der gedankenlose Akt eines einzigen Tages sein."

   


Schwarzer Hut, schwarzer Minirock und eine riesige Kamera vor dem zierlichen Gesicht
– wer ist diese kleine alte Dame, der alle Journalistenkollegen ohne Murren Platz machten, sie fast huldigten, fragte ich mich verwundert Anfang der 90er Jahre? „Erika Krauß“ wurde mir Hamburg-Neuling auf einem Pressetermin verstohlen zugeflüstert – da war Erika schon lange eine Institution. Kein interessanter Pressetermin ohne die auffällige, bescheidene Erscheinung ganz in Schwarz, die seit Jahrzehnten auf St. Georg lebte. Ausgebildet als Kameramann – auf die männliche Form legte sie Wert – arbeitete die sechsfache Mutter zeitlebens – zwei ihrer Kinder starben vor ihr. Kein Nachkriegsbürgermeister, den sie nicht vor der Linse hatte und porträtierte – es soll Zeiten gegeben haben, in denen sich der Terminplan des Rathauses nach ihr gerichtet haben soll. Zu ihrem 90. revanchierte sich der damalige Bürgermeister mit einem Empfang für die Grande Dame der Fotoreportage.

Nachdem sie 30 Jahre als Fotojournalistin für die Hamburger Morgenpost (MOPO) arbeitete, wurde ihr 1979 gekündigt – da war sie immerhin schon über sechzig.

St.Georg illustrated

Konsequenterweise war sie dann ab dem 1. März 1980 freiberuflich tätig – und das waren weitere 30 Jahre. Ihren langen Berufsweg säumen Preise: 1990 erhielt sie die goldene Filmrolle der internationalen Kunst Messe ART. 1996 ehrten sie eine Reihe von Fotografen als älteste Fotografin Hamburgs mit einer Ausstellung bei „Du und Deine Welt“.

Und 1999 nahm sie den Alexander-Zinn-Preis entgegen, den die Hansestadt für besondere publizistische Leistungen verleiht. „Selten hat eine Journalistin auf so hohem Niveau und über eine so lange Zeit hinweg eine Stadt und ihre Politik begleitet und abgebildet und sich dabei auch so hohe menschliche Anerkennung erworben“, schrieb der Deutsche Journalistenverband Hamburg in seiner Pressemitteilung zu ihrem Tod. Für ihre 40 Jahre im DJV Hamburg war sie 2004 mit einer Goldenen Nadel geehrt worden. In einem Anruf vorab, bat die Bescheidene nicht großartig geehrt zu werden. Aber als ich zum Schluss erwähnte, dass sie den Presseball liebte, da lächelte sie. Öffentlich traf ich sie in diesem Jahr genau dort - im Kempinski Hotel Atlantic an ihrem Platz an der Bühne.

Wie schrieb Jürgen Heuer, Vorsitzender der Landespressekonferenz Hamburg, an die Mitglieder: „Mit Erika Krauß verlieren wir eine geliebte Freundin, eine ungewöhnliche und hochrespektierte Kollegin und einen wunderbaren Menschen. Ohne sie wird es nicht mehr so sein, wie es war“. Dem ist nichts hinzuzufügen – ein erfülltes, bewegtes, langes Leben liegt hinter Erika, die in der Nacht zum 26. Juni 2013 mit 96 Jahren verstarb. Die MOPO-Kollegenschaft wird eine Trauerfeier in St. Jakobi organisieren. Ich bin froh, dass ich mich noch persönlich von ihr verabschieden konnte. Wir werden Dich vermissen, Erika. Ein Nachruf von Marina Friedt, Vorsitzende des DJV Hamburg

Fotos: Presseball 2008, Marina Friedt begrüßt Erika Krauß;
2010 zierte Erika Krauß die Titelseite von "St.Georg illustrated"

   

Mit freundlicher Unterstützung von

   

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