Es beginnt mit einem ergreifenden Albtraum aus dem Jahr 2007. Tatort: Redaktionskonferenz.
Erschreckend offen und mutig, so lässt sich das gesamte Buch „Bis nichts mehr ging - Protokoll eines Ausstiegs“ von Matthias Onken skizzieren. Beklemmend ehrlich schildert das langjährige DJV-Mitglied (Deutscher Journalisten Verband) auf 167 Seiten seinen Werdegang als Journalist. Schon als Kind wollte er Reporter werden. Sechzehn Jahre gibt er für seine Karriere Vollgas. Seine Stationen vom Polizeireporter („Witwenschüttler“) bei der Hamburger Morgenpost zum Chefredakteur,
um bald darauf die gleiche Position bei Bild einzunehmen. Ständig unter dem Stress des Arbeitsalltags und dem Druck leidend, nicht gut genug für den Posten zu sein und zudem seiner Familie nicht gerecht zu werden - diese Selbstzweifel werden im Allgemeinen Frauen zugeschrieben. Die Reaktion darauf eher weniger, Onken stürzt sich in wilde Nächte mit viel Alkohol. Zum Frühstück pfeift er sich Aspirin und Baldrian rein. Knackig formulierte Kapitelüberschriften reihen Stück für Stück sein Leben auf und münden zum Schluss in der einzig wahren Erkenntnis für ihn: Ausstieg! Die Lektüre ist lesenswerter Balsam auf die Seelen aller Burnout-gefährdeten! Siehe auch:
www.djv-hamburg.de/download/DJV-info_2_2013.pdf Marina Friedt
Foto: Buchtitel Onken, Marina Friedt

frei nach Winston Churchill: "Etwas aufzubauen mag langsame und mühsame Arbeit von Jahren sein. Es zu zerstören kann der gedankenlose Akt eines einzigen Tages sein."
















