Obwohl er in Dortmund geboren wurde, ist man versucht Peter Rühmkorf als Hamburger Dichter zu bezeichnen. Früh führte ihn das Leben in norddeutsche Gefilde, und etliche Jahrzehnte lebte er in Övelgönne, unmittelbar am Elbstrand. Das Fernglas, mit dem er von seinem kleinen Balkon das Leben beobachtete, symbolisiert gewissermaßen seinen politisch kritischen Blick auf die Welt und ihre Zusammenhänge. Seine spitze polemische Feder, die in den"'aufgeklärten Märchen", Essays, Reden und vor allen Dingen in seinen Gedichten zu finden ist, war aus den gesellschaftlichen Geschehnissen der 60er und 70er Jahre und dem widersprüchlich-lebendigen Literaturbetrieb nicht wegzudenken.
Peter Rühmkorf ließ sich nie parteipolitisch einengen, er hatte seine ganz eigene poetische Antwort auf Erlebtes und Gesehenes - oft von skurriler Komik und gespickt mit sprachlicher Virtuosität und verblüffenden Wortneuschöpfungen.
Lessings Minna von Barnhelm stellt die Frage: "Kann man nicht auch lachend ernsthaft sein?" Peter Rühmkorf beantwortet sie in seinem wunderbaren Werk eindeutig mit einem Ja!
Maria Hartmann wirft am Freitag, den 10.März 2023 einen frischen Blick auf Leben und Schaffen des Künstlers und liest im Hamburger Sprechwerk in der Klaus-Groth-Str. 23 um 19 Uhr.
Tickets via web: https://sprechwerk.hamburg
Foto©Wolfgang Igl