In der jährlichen Kritikerumfrage der Fachzeitschrift "Theater heute" ist Edgar Selge mit deutlicher Mehrheit zum "Schauspieler des Jahres 2016" gewählt worden. Befragt wurden 43 TheaterkritikerInnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Edgar Selge wurde insbesondere für seine darstellerische Leistung in Houellebecqs "Unterwerfung" gewürdigt, die Karin Beier in einer Monologfassung am Deutschen SchauSpielHaus zur Uraufführung gebracht hatte.
Karin Beier: "Edgar hat diese Würdigung mehr als verdient. Er füllt die Rolle des François grandios aus – für mich ist er die absolute Idealbesetzung. Herzlichen Glückwunsch!"
Edgar Selge: "Ich freue mich sehr über die Auszeichnung, denn gerade diese Arbeit liegt mir besonders am Herzen. Mein Dank gilt vor allem Karin Beier und ihrem Team für die hervorragende Zusammenarbeit."
Seit der Premiere im Februar 2016 stand Edgar Selge in "Unterwerfung" bereits 30 Mal vor restlos ausverkauftem Haus auf der Bühne. Wegen der großen Nachfrage hatte das Deutsche SchauSpielHaus in hamburg St. Georg sogar Stehplätze eingeführt und damit die Platzkapazität des mit 1.200 Sitzplätzen noch immer größten Sprechtheaters um weitere 20 Plätze erhöht.
Für die nächsten Vorstellungen sind noch Restkarten erhältlich! Vorstellungstermine: 30.9, 5.10, 11.10 und 12.10.2016
Und darum geht es in "Unterwerfung":
Am 8. Januar 2015 erklärt der französische Premierminister Manuel Valls: „Frankreich, das ist nicht ‚Die Unterwerfung‘, das ist nicht Michel Houellebecq! “Die Gründe, warum Houellebecqs jüngster Roman so irritiert, liegen auf der Hand: Houellebecq erzählt vom plötzlichen Verenden der französischen Kultur und Tradition wie wir sie kennen – und das in naher Zukunft.
Paris im Jahre 2022: Straßenschlachten zwischen Extremisten heizen das politische Klima auf. Der Front National hat gewaltigen Zulauf. Um zu verhindern, dass er als stärkste Partei den Präsidenten stellt, koalieren die liberalen bürgerlichen Parteien mit einer gemäßigt islamischen Partei. Der Plan geht auf: In den Élysée-Palast zieht Frankreichs erster muslimischer Präsident ein. Was diese durchaus realistische Zukunftsprognose Houellebecqs erst zum Skandalon macht, ist, wie sich binnen weniger Monate das öffentliche Leben ohne jeden Widerstand wandelt. Die islamische Bruderschaft, die Frankreich wie eine bankrottgegangene Firma übernimmt, errichtet kein totalitäres Regime wie bei Huxley oder Orwell. Machtübernahme und Wandel vollziehen sich vollkommen unspektakulär, demokratisch und legal. Schulen und Hochschulen werden muslimisiert, die Frauen verschwinden aus der öffentlichen Arbeit, Bekleidungsvorschriften und Polygamie werden eingeführt. Und die Bevölkerung nimmt die islamischen Gebote und Verbote genauso hin, wie sie bisher Quotenregelungen, Steuererhöhungen, Mülltrennungsgebote oder die Privatisierung öffentlicher Dienste akzeptiert hat.
"Mein Roman ist zutiefst zwiespältig, man kann ihn wie eine verzweifelte oder wie eine hoffnungsvolle Geschichte lesen". Houellebecqs boshafter Polit-Thriller richtet sich nicht gegen den Islam, sondern beschreibt den Kollaps der Kultur des Westens. Dieser Zusammenbruch ist das Ergebnis des schleichenden Verfalls sämtlicher kollektiver Bindungen, angeleitet von einem Bild der Welt, das von der Idee des Ichs beherrscht wird und so direkt ins ökonomische, soziale und moralische Desaster, führt.

frei nach Winston Churchill: "Etwas aufzubauen mag langsame und mühsame Arbeit von Jahren sein. Es zu zerstören kann der gedankenlose Akt eines einzigen Tages sein."
















