Weihnachtszeit, Geschenkezeit – aber wer bringt eigentlich die schönen Gaben? Die Antwort auf diese einfache Frage kann sich im Rahmen einer familiären Weihnachtsfeier als durchaus heikel gestalten und zu hitzigen Diskussionen führen. Denn die Glaubensbrüder- und Schwesternschaft – selbst Heiden sind nicht ausgenommen – kommen angesichts dieser Frage durchaus ins Schlittern. Die einen wissen: Das Christkind bringt die Gaben, die folgerichtig unter dem Christbaum deponiert werden. Die anderen sprechen vom Weihnachtsmann, der spendabel, fleißig und zuverlässig unsere Weihnachtsbäume ansteuert. Letzter im Bunde ist der Nikolaus, der oft mit dem Weihnachtsmann verwechselt wird, obwohl er eine eigenständige Figur ist. Ein Klärungsversuch:
Also, Ladies first: das Christkind. Es hat schon mehr als 400 Jahre auf dem Buckel, vielleicht gerät das pausbäckige Mädchen mit den blonden Locken und im weißen Gewand deshalb zunehmend in Vergessenheit. Sein Vater ist angeblich Martin Luther, wogegen über die Mutter nichts bekannt ist. Der Nikolaus, ein alter Mann, ist noch älter. Er geht auf den Heiligen Nikolaus zurück, der in Myra, im Gebiet der heutigen Türkei, im vierten Jahrhundert ähnlich gut menschlich wie St. Martin agierte und die Armen beschenkte. Außerdem soll er sogar Tote wieder zum Leben erweckt haben. Noch weitaus populärer ist jedoch der Weihnachtsmann – eine Kunstfigur mit Rauschebart und rotem Mantel, die einen schweren Sack hinter sich herzieht und angeblich in den USA erfunden wurde.
Wer des Nachts die Geschenke bringt, ob am 24. Dezember (Christi Geburt) oder am ersten Weihnachtstag (in englischen Regionen: Boxing Day), ob direkt unterm grünen Tannenbaum drapiert oder zuvor erst mühsam durch den Kaminschacht gezwängt – das ist den Kindern dieser Welt herzlich egal. Im angelsächsischen Sprachraum kann es eh’ nur einen geben, den "Santa Claus". Er entwickelte sich aus dem Sint Nikolaas oder Sinterklas, den holländische Auswanderer mit über den großen Teich nahmen und der später als Father Christmas oder Weihnachtsmann wieder nach Europa zurückkehrte. In Berlin soll vor der Schoah gemeinsam "Weihnukka", eine Mischform des christlichen Weihnachten und des jüdischen Lichterfests Chanukk, gefeiert worden sein. Der Weihnachtsmann überschreitet eben immer wieder gern Grenzen, resümiert Experte Thomas Hausschild, Autor des Buches "Weihnachtsmann. Die wahre Geschichte" (S. Fischer Verlag).
Große Nikolausparty am 6. Dezember im Kulturladen: ab 17.30 Uhr lädt das Kulturladen-Team herzlich in die Alexanderstraße 2 ein. Das Programm besteht aus Musik, Tanz, leckerem Essen, Trinken und wer möchte, kann für den Nikolaussack ein Julklapp-Geschenk mitbringen. Die Geschenke werden im Laufe des Abends ausgelost. Die Kekse für die Party stiftete das Atlantic Hotel Kempinski. Fleißige Helferinnen verpackten die zuckersüßen Köstlichkeiten in der diesjährigen "Weihnachts-Werkstatt des Atlantic". Und außerdem schmückten sie einen Weihnachtsbaum mit liebevoll selbst gestalten Weihnachtskugeln. Inzwischen erfreut das Bäumchen die Besucher der Hamburger Bahnhofsmission am Hauptbahnhof.
Wenn es am 24.Dezember endlich soweit ist, egal ob nun das Christkind oder der Weihnachtsmann die Geschenke bringt, bleibt zu wünschen, dass es feierlich und friedlich bleibt! Marina Friedt
Zu den Bildern:
In der Weihnachts-Werkstatt des Atlantic Hotel Kempinskis wurde der Tannenbaum für die Bahnhofsmission geschmückt.
Gestalten von Weihnachtskugeln.
Fotos: Atlantic Hotel Kempinski Hamburg